Gärtnern – die Artenvielfalt!

Die Natur leidet zunehmend unter Artenverlust und grüner Monotonie. Doch Vielfalt ist die Basis für ein lebendiges Ökosystem und unsere Gesundheit – und genau hier setzen wir an.

Gärtnern für die Artenvielfalt“ – was bedeutet das?

Die Artenvielfalt ist in den letzten Jahrzehnten massiv zurückgegangen – auch durch invasiv wachsende Pflanzen wie den Japanischen Staudenknöterich. Durch maschinelle Pflegemaßnahmen wie Häckseln und Mulchen wird die Artenvielfalt oft noch zusätzlich beeinträchtigt.

Seit heuer gehen wir neue Wege. Auf ausgewählten Flächen wird der Japanische Staudenknöterich händisch entfernt. So werden die noch vorkommenden heimischen Wildpflanzen geschont und haben wieder die Möglichkeit zu wachsen und sich auszusamen. Die Vielfalt der natürlich vorkommenden Arten ist dabei sehr unterschiedlich – mancherorts auch recht monoton, weil die große Vielfalt schon lange verloren ging.

Deshalb gehen wir – Vilma Fischkandl von der Aktionsgruppe Neophyten Wienerwald (AGNWW) aus Altlengbach und ich vom WurzelWerk – noch einen Schritt weiter. Wir säen jetzt im Herbst dem Standort entsprechende Wildblumen und Sträucher auf den Entfernungsflächen aus, um rascher wieder eine vielfältige Pflanzendecke zu entwickeln. Jede Wildpflanze hat für die Artenvielfalt ihren ganz besonderen Wert für Insekten. Viele Pflanzen haben in den letzten Jahrzehnten ihren Lebensraum verloren und erobern mit unserer Hilfe nun ihren Platz zurück.

Viele Insekten sind spezialisiert auf nur eine Pflanze. Fehlt diese, verschwindet auch das darauf angewiesene spezialisierte Insekt.

Pflanzenportrait: Goldnessel

„Die Goldnessel blüht bereits ab April bis in den Sommer und bietet somit schon früher als die verwandte Schwarznessel Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen reichlich Nektar und Pollen. Auch Schwebfliegen und Käfer nutzen die gelb blühende Goldnessel als Nahrungsquelle, und mehr als zwanzig Schmetterlingsarten dient sie als Raupenfutterpflanze.“
(VilmaFischkandl 2025)

Vilma Fischkandl beschäftigt sich, neben dem Entfernen invasiver Neophyten, intensiv mit dem Wert der verschiedenen Wildpflanzen für die Insektenwelt und teilt dieses Wissen in ihren Pflanzenporträts auf der Homepage: https://www.agnww.at/wiki/Wissen – zum Beispiel im Beitrag über die Goldnessel.

Unsere Tätigkeit ist also ein echtes „Gärtnern für die Artenvielfalt“.

Auf der Fläche am Laabenbach beim BORG in Neulengbach kann man die immer größer werdende Vielfalt bereits gut beobachten. Hier wurden im Frühjahr gezielt Pflanzen wie Baldrian und Wasserdost (eine Spende aus meinem Garten) gesetzt – sie haben sich sehr gut entwickelt. Jetzt im Herbst sind zusätzlich Mädesüß, Wasserminze, Weidenröschen u. a. (weitere Pflanzenspenden) hinzugekommen.

Derzeit sammeln wir Samen – unter anderem in unseren eigenen Naturgärten – um sie später auszubringen. Auch der Ankauf von Wildblumensamen ist geplant z.B. bei wildeblumen.at. Spenden von Samen – selbst gesammelt oder angekauft – sind sehr willkommen. Bitte meldet euch bei uns!

Wenn auch du Freude an der Natur hast, entdecken möchtest, was bei uns alles wächst, und Vielfalt statt grüne Monotonie wünschst – dann werde eine auch eine „Gärtnerin / Gärtner für die Artenvielfalt“.

Gemeinsam macht es noch viel mehr Freude: Mach mit bei unseren Entfernungsterminen!

Gärtnern für die Artenvielfalt am Laabenbach beim BORG in Neulengbach

Termine:

Dienstag, 07.10.2025 – 16:00 bis 18:00 Uhr
Samstag, 18.10.2025 – 15:00 bis 17:00 Uhr

Gemeinsam holen wir ein Stück Artenvielfalt zurück!

Jede helfende Hand, jede Saatgutspende bringt die Vielfalt zurück!

Gemeinsam schaffen wir blühende Lebensräume für viele Insekten, Vögel und andere Tiere – und das tut auch uns gut. Denn Artenvielfalt stärkt nicht nur die Natur, sondern auch unsere Gesundheit.