Der Japanische Staudenknöterich auf der EU-Schwarzen Liste.
Seit Juli 2025 steht der Japanische Staudenknöterich auf der EU-Schwarzen Liste invasiver Arten – ein deutliches Signal für strengere Regulierung und konsequente Maßnahmen. Gemeinden sind seither verpflichtet, umfassende Konzepte zur Bekämpfung zu entwickeln und umzusetzen. Private Grundstückseigentümer müssen die Ausbreitung auf ihren Flächen wirksam verhindern.
Was bedeutet das für Gemeinden?
Gemeinden müssen nun formelle Managementpläne erstellen, Bestände regelmäßig kontrollieren und Maßnahmen wie Ausreißen, Mähen oder kontrollierte Entsorgung koordinieren. Zudem können sie Eigentümer öffentlicher Flächen verpflichten, selbst aktiv zu werden. Wichtig ist auch, Renaturierungsziele für besonders sensible Lebensräume festzulegen und konsequent zu verfolgen.
Pflichten für Privatpersonen
Privatpersonen dürfen den Staudenknöterich weder dulden noch verbreiten. Bestehende Pflanzen sind rasch zu entfernen, neue Ausbreitungen zu verhindern und die Pflanzen fachgerecht zu entsorgen. Der Handel und das gezielte Pflanzen sind verboten.
Gemeinsam gegen den Staudenknöterich
Ziel ist nicht die vollständige Ausrottung, sondern eine wirksame Eindämmung und der Schutz sensibler Biotope. Besonders wichtig sind Früherkennung und das Entfernen kleiner Bestände durch Einzelpersonen sowie koordinierte Maßnahmen auf Gemeindeebene. Viele Gemeinden bieten bereits Sammelaktionen und Beratungen an.
Renaturierung am Laabenbach – Ein Erfolgsmodell
Der Verein WurzelWerk für nachhaltige Umweltlösungen zeigt am Laabenbach beim BORG Neulengbach, wie erfolgreiche Renaturierung gelingen kann. Das Projekt beweist: Effektive Eindämmung ist möglich.
„Gärtnern für die Artenvielfalt“ steht für naturschutzorientiertes Management mit ökologischer Wiederherstellung.
Ausblick und geplante Angebote
In Zusammenarbeit mit dem Wasserverband Große Tulln und der Gemeinde Neulengbach:
- Winterliche Informationsstammtische zu invasiven Pflanzen und Renaturierung
- Öffentlicher Informationsabend in Neulengbach mit Beteiligungsmöglichkeiten
- Informationstafeln an den Entfernungsflächen erstellt vom BORG
- Ab 2026: Drei Entfernungsflächen im Ortsgebiet
- Terminkalender fürs „Gärtnern für die Jahresvielfalt“
- Schüler:innen des BORG pflegen die Flächen am Laabenbach im Sommersemester
- Vier Sommerfestl „on the beach“ an Entfernungsflächen
- Workshops und Beratungen für Privatpersonen und Gemeinden mit praktischen Tipps
Wirtschaftliche Nutzung – Innovativ und nachhaltig
Kooperation mit der Biofabrique Vienna („Wiener Farben“) zeigen, dass auch wirtschaftliche Nutzung möglich ist. Ziel ist es, natürliche Farbstoffe und weitere Produkte zu entwickeln, die regionale Wertschöpfung fördern und den Umgang mit dem Japanischen Staudenknöterich zukunftsfähig machen.
Bei der Vienna Design Week sind die ersten Ergebnisse noch bis Sonntag zu sehen und am 3.10. von 15 – 16 Uhr bei einer Führung von Biofabrique Vienna in die faszinierende Welt der Pflanzenfarben eintauchen (mit Anmeldung)
👉viennadesignweek.at
👉Zur Anmeldung
Gemeinschaftsaufgabe mit Zukunft
Der Japanische Staudenknöterich steht sinnbildlich für eine gemeinsame Aufgabe: ökologische Verantwortung übernehmen und innovative Nutzungsideen umsetzen. Bleib informiert und engagiert – gemeinsam schaffen wir mehr.
Das WurzelWerk beim Noranni-Friedensfestival – Sonntag, 5.10.2025
Mit unserem interaktiven Quiz „Tigertatze und Pflanzenkraft“ für Groß und Klein öffnen wir die Tür zur spannenden Welt des Japanischen Staudenknöterichs. Wir zeigen: Diese Pflanze ist mehr als nur ein „Problemkraut“. Wer sie kennt, erkennt ihr Potenzial – und versteht, wie nachhaltige Renaturierung gelingt.
Kommt vorbei, spielt mit und entdeckt Neues über Natur, Pflanzenkraft und Umweltlösungen!
„Gärtnern für die Artenvielfalt“
Am Laabenbach beim BORG in Neulengbach
Dienstag, 07.10.2025 – 16:00 bis 18:00 Uhr
Samstag, 18.10.2025 – 15:00 bis 17:00 Uhr
Gärtnerinnen und Gärtner herzlich willkommen zu unseren vorläufig letzten Terminen 2025!