Renaturierung mit Konkurrenzpflanzen – Natürlicher Erfolg gegen den Japanischen Staudenknöterich.

Der Japanische Staudenknöterich (Reynoutria japonica) gilt als eine der problematischsten invasiven Pflanzen Europas – doch es gibt Hoffnung: Edwin Herzberger hat in Neulengbach und Umgebung gezeigt, wie Renaturierung durch gezieltes Entfernen der Triebe und Förderung von Konkurrenzbewuchs erfolgreich sein kann.

Wie funktioniert die Methode?

  • Regelmäßiges Entfernen der jungen Triebe des Staudenknöterichs in den Sommermonaten.
  • Förderung der natürlichen Konkurrenz: Bereits im Boden vorhandene Samen oder gezielt eingesäte Pflanzenarten bilden mit der Zeit einen dichten Wurzelteppich.
  • Die aufkommenden Sprossen des Knöterichs werden durch die Beschattung und Konkurrenz im Wachstum behindert.
  • Ziel ist eine vielfältige, stabile Pflanzendecke, die den Knöterich langfristig verdrängt.

Vorteile dieser Methode:

VorteilBeschreibung
NatürlichkeitDie Methode nutzt natürliche Prozesse und verzichtet auf Chemie oder großflächige Bodenarbeiten.
RessourcenschonungKeine teuren Maschinen, keine Pestizide – nur Handarbeit und Geduld.
Ökonomie & ÖkologieGeringe Kosten, Förderung der Artenvielfalt und Verbesserung des Bodens.
Gesundheit & BewegungPraktische Arbeit an der frischen Luft, Naturbeobachtung und Stärkung des Umweltbewusstseins.
VerantwortungsübernahmeAktiver Beitrag zum Naturschutz und zur Renaturierung lokaler Flächen.
GemeinschaftsprojektJe mehr Menschen mitmachen, desto schneller und nachhaltiger ist der Erfolg.

Warum funktioniert das Prinzip der Konkurrenzpflanzen?

In seiner Heimat Japan wird der Staudenknöterich durch natürliche Konkurrenz und Fressfeinde im Zaum gehalten. Dort wachsen zahlreiche kräftige Gräser und Kräuter wie Miscanthus und Bambus, die den Knöterich durch Beschattung und Wurzeldruck zurückdrängen. Dieses Prinzip lässt sich auch bei uns nutzen: Eine dichte, artenreiche Vegetation nimmt dem Knöterich Licht und Platz und schwächt ihn nachhaltig.

Tipps für die Praxis

  • Besonders bei kleinen oder neu befallenen Flächen lohnt sich der frühe Einsatz.
  • Bereits vorhandene Samen im Boden reichen oft aus, um eine vielfältige Pflanzendecke zu etablieren.
  • Wo mehr Vielfalt gewünscht ist, können gezielt Samen heimischer Arten eingesät werden.
  • Konsequenz ist entscheidend: Triebe müssen regelmäßig entfernt werden, bis sich die Konkurrenzvegetation durchgesetzt hat.

Mehr als nur „Problempflanze“

Der Japanische Staudenknöterich ist nicht nur ein Problem – er bietet auch Chancen: In Asien gilt er als Heil- und Nutzpflanze, und auch bei uns wird er zunehmend als Rohstoff für Bioenergie, Papier oder sogar in der Kosmetik genutzt.

Ein ganzheitliches Workshop gibt es dazu mit mir in Reichenau an der Rax:

Problempflanze oder Großer Heiler?“

https://wurzelwerk-umwelt.org/veranstaltung/japanischer-staudenknoeterich-problempflanze-oder-wertvoller-heiler

Fazit

Renaturierung durch Konkurrenzpflanzen ist eine nachhaltige, ressourcenschonende und gemeinschaftsfördernde Methode im Umgang mit dem Japanischen Staudenknöterich. Jeder kann mitmachen – und gemeinsam gelingt es, die Natur zurückzuholen!

Denn „wenn Du Deinen Feind nicht besiegen kannst, umarme ihn.“ (Chinesische Weisheit)

Interesse an einem Workshop in deinem Wohnort?

Meldet euch unter info@wurzelwerk-umwelt.org – gemeinsam für mehr Naturvielfalt!

Verwendung getrockneter Stängel des Japanischen Staudenknöterichs für Insektenhotels

Die aktuell auf vielen Flächen sichtbaren, getrockneten Stängel des Japanischen Staudenknöterichs bieten eine sinnvolle Möglichkeit zur Wiederverwendung: Sie eignen sich hervorragend als Nistmaterial für Wildbienen und andere Insekten in Insektenhotels.

Weitere Tipps:

Unterschiedliche Durchmesser der Stängel bieten verschiedenen Wildbienenarten passende Nistmöglichkeiten.

Es lohnt sich, die Stängel erst im Frühjahr zu schneiden, da sie über den Winter als Schutz für überwinternde Insekten dienen können.

Nachhaltige Reduzierung und gemeinschaftliches Handeln

Die Verwendung der Stängel für Insektenhotels ist ein kleiner, aber nachhaltiger Beitrag zur Reduzierung der Pflanze und zur Förderung der Biodiversität. Gleichzeitig hilft das Sammeln der Stängel, sich mit den betroffenen Flächen vertraut zu machen und zu beobachten, welche Pflanzenarten dort noch wachsen. Es ist sinnvoll, solche Aktionen zu dokumentieren, mit anderen zu teilen und bei Flächen im öffentlichen Raum die zuständigen Stellen über die geplante Grünraumpflege zu informieren.

Wir sind nicht allein: Immer mehr Initiativen beschäftigen sich mit der übermäßigen Verbreitung des Japanischen Staudenknöterichs. Die sinnvolle Nutzung der Pflanzenteile ist ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit.

https://guenstiggaertnern.blogspot.com/2011/04/bienen-aus-der-dose.html


Aktuelles Beispiel aus Altlengbach:

Auch in Altlengbach gibt es Bestrebungen, systematisch gegen den japanischen Knöterich vorzugehen! Als ersten Schritt sammeln hier Birgit Reuter und Vilma Fischkandl trockene Stängel, um sie für Wildbienenhotels zu nutzen.

Seid achtsam und aktiv im Umgang mit dem Japanischen Staudenknöterich – Wegschauen ist die schlechteste Option!

Alles Liebe

Barbara Maria Moser