Frühling 2025 am Anzbachfeld.
Maßnahmen zur Eindämmung des Japanischen Staudenknöterichs.
Im Frühjahr 2024 wurde am Anzbachfeld ein neues ökologisches Projekt begonnen: Ziel war es, die stark zunehmende Ausbreitung des Japanischen Staudenknöterichs einzudämmen und gleichzeitig die Fläche langfristig naturnah zu gestalten.
Die Initiative wurde mit Zustimmung der Familie Mühlbauer gestartet, die das Grundstück für Gemüseanbau und gemeinschaftliche Nutzung zur Verfügung stellt.
Erste Maßnahmen und Entwicklungen:
Der Anfang war intensiv: Bereits Mitte Mai 2024 wurde der Staudenknöterich auf der Fläche zur Brücke zum vierten Mal in dieser Saison entfernt. Die Mitmach-Region Neulengbach dokumentierte den Einsatz auf ihrer Facebook-Seite.
Bei meinen Workshops „Japanischer Staudenknöterich – Nutzen & Reduzieren“ wurden große Rhizome ausgegraben und die Teilnehmer erfuhren viel Wissenswertes über diese Pflanze. Die nachwachsenden Triebe wurden von verschiedenen Personen vielfach zurückgeschnitten. Gleichzeitig begann die gezielte Förderung von Konkurrenzpflanzen. Zu den eingebrachten oder geförderten Arten zählen Melden, diverse Gräser, Malven, Löwenzahn und Brennnesseln.
An der Uferkante wurden Weidenstecklinge gesetzt. Im Herbst folgten Jungpflanzen der Großen Klette sowie ein Kriacherl-Ableger und ein junger Weingartenpfirsich für die zukünftige Heckenstruktur. Alle Pflanzen wurden von an dem Projekt teilnehmenden Personen gespendet, weil Vielfalt auf der Fläche wachsen soll!
Diese Pflanzen konkurrieren auf verschiedene Weise mit dem Staudenknöterich: durch dichte Wurzelnetze, große Blattflächen, intensives Aussamen oder Beschattung. Gleichzeitig fördern sie die Biodiversität und tragen zur Bodenstabilisierung bei.
Belastungsprobe bestanden: Hochwasser 2024
Beim Hochwasser im Spätsommer zeigte sich ein klarer Unterschied: Die Bereiche mit vielfältiger Bepflanzung hielten den Boden deutlich besser als jene, die ausschließlich vom Staudenknöterich bewachsen waren.
Frühjahr 2025: Erste Erfolge sichtbar
Das beigefügte Foto zeigt den Zustand der bearbeiteten Fläche im Frühjahr 2025: Zwischen den rötlichen Trieben des Knöterichs wachsen bereits zahlreiche andere Pflanzen. Die Entwicklung ist vielversprechend – aber es bleibt notwendig, den Staudenknöterich weiterhin regelmäßig zu entfernen, um den Etablierungsprozess der anderen Arten zu unterstützen.
Verwendungsmöglichkeiten des Staudenknöterichs
Neben der ökologischen Kontrolle wird auch das Potenzial zur Nutzung der Pflanze untersucht. Besonders im Frühjahr – wenn die jungen Triebe eine intensive rötliche Färbung zeigen – eignet sich der Staudenknöterich gut zur Herstellung von Naturfarben.
Ein lesenswerter Beitrag mit aussagekräftigen Bildern dazu, findet sich auf:
www.floraundfarbe.de/faerben-mit-staudenknoeterich
Einladung zum Mitgestalten
Das Ziel ist ein ganzheitlicher Umgang mit invasiven Pflanzen. Deshalb bist du herzlich eingeladen, deine Erfahrungen zu teilen:
- Wie nutzt du den Staudenknöterich – kreativ, kulinarisch oder handwerklich?
- Welche Pflanzen setzt du ein, um Vielfalt zu fördern?
Beginn einer Reihe von Workshops zur Verwendung des Japanischen Staudenknöterichs ist nächsten Donnerstag, am 24.04.2025
„Die Kulinarische Nutzung“
https://wurzelwerk-umwelt.org/veranstaltung/kulinarische-nutzung-des-japanischen-staudenknoeterichs/
Ich wünsche dir ein frohes Osterfest – vielleicht sogar mit selbst gefärbten Eiern aus Pflanzenfarben.
Herzliche Grüße
Barbara Maria Moser
WurzelWerk – Verein für nachhaltige Umweltlösungen